Veranstaltung

Spurensuche zu jüdischer Wohltätigkeit im Frankfurter Ostend. Ethische Konzepte und soziale Arbeit im 19. und 20. Jahrhundert

Hochbunker an der Friedberger Anlage 5

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erfüllten an vielen Orten in Deutschland jüdische Krankenhäuser, Fürsorge- und Pflegeeinrichtungen, Volksschulen und Waisenheime wichtige Aufgaben. Meist gingen sie auf private Stiftungen zurück und finan-zierten ihre Arbeit durch Spenden aus der jüdischen Gemeinde. Sowohl die Stifterinnen und Stifter, als auch die Menschen, die an diesen Orten arbeiteten, ließen sich in ihrem Handeln häufig von jüdischen Vorstellungen von Wohltätigkeit leiten. Gleichzeitig reagierten sie auf sozialhistorische und gesellschaftliche Verände-rungen. An vielen dieser Orte wurden grundlegende Prinzipien moderner, professioneller sozialer Arbeit und Pflege entwickelt und umgesetzt – sehr häufig von Frauen.
Am Beispiel des Frankfurter Ostends werden bei dieser Fortbildung Erkenntnisse des Forschungsprojekts „Jüdische Pflegegeschichte – Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main“ sowie die umfangreichen Materialien auf der zugehörigen Homepage vorgestellt. Auch Konzepte der jüdischen Ethik, wie Zedaka, Bikkur Cholim oder Tikkun Olam werden thematisiert. Der Lebensweltbezug dieser Orte und Themen für heutige Jugendliche sowie Verwendungsmöglichkeiten der Materialien im Unterricht werden ebenso diskutiert wie die Frage, ob und inwieweit diese jüdischen Stiftungen das jeweilige Verhältnis zur nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft spiegelten.
Die Fortbildung richtet sich insbesondere auch an Lehrkräfte im Bereich Gesundheitswesen und Pflege.

Die Veranstaltung ist Teil des Fortbildungsprogramms des Projekts Synagogengedenkbuch Hessen für Lehrkräfte sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

Wir bitten um Anmeldung an Stefanie Nathow bis einschließlich 04.10.2024 an s.nathow@em.uni-frankfurt.de. Die Fortbildung ist auch über die Hessische Lehrkräfteakademie belegbar und unter der Nummer 02412317 akkreditiert.