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Jüdische Wohltätigkeit: Ethische Konzepte und soziale Arbeit in Hessen

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Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts erfüllten an vielen Orten in Deutschland jüdische Krankenhäuser, Fürsorge- und Pflegeeinrichtungen, Volksschulen und Waisenheime wichtige Auf-gaben. Meist gingen sie auf private Stiftungen zurück und finanzier-ten ihre Arbeit durch Spenden aus der jüdischen Gemeinde. Sowohl die Stifterinnen und Stifter, als auch die Menschen, die an diesen Orten arbeiteten, ließen sich einerseits in ihrem Handeln häufig von jüdischen Vorstellungen von Wohltätigkeit leiten, und reagierten damit andererseits auf sozialhistorische und gesellschaftliche Veränderungen.
In der Veranstaltung werden einige Konzepte der jüdischen Ethik, wie Zedaka, Bikkur Cholim oder Tikkun Olam vorgestellt. Gleichzeitig wird an hessischen Beispielen diskutiert, ob und inwieweit diese jüdischen Stiftungen das jeweilige Verhältnis zur nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft spiegeln. An vielen dieser Orte wurden grundlegende Prinzipien moderner, professioneller sozialer Arbeit und Pflege entwickelt und um-gesetzt sowie bedeutende und für deren Etablierung notwendige Ausbildungsstätten aufgebaut – sehr häufig von Frauen.
Biographien, historische Fotos und zeitgenössische Texte zu sozialen und ethischen Fragen bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für die pädagogische Vermittlung. Nach einem einleitenden Impulsvortrag werden ausgewähl-te Materialien und ihr Lebensweltbezug für heutige Jugendliche in virtuellen Kleingruppen diskutiert. Die Fortbildung richtet sich an Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Ethik oder Religion, aber auch im Bereich des Gesundheitswesens und der Pflege.