CfP: Kritische Theorie der Endzeit. Günther Anders als Denker der Gegenwart

Call for Papers zu Günther-Anders-Tagung 2026

Günther Anders, geb. Stern (1902–1992), wird in jüngster Zeit vermehrt als Inspirationsquelle für ein kritisches Denken der Gegenwart wiederentdeckt. Zwei bedeutsame Traditionslinien, an die Anders explizit und implizit anschließt, bleiben dabei häufig unterbelichtet: Neben seiner akademischen Sozialisation bei Husserl und Heidegger und einem starken Bezug zur Philosophischen Anthropologie Plessners fühlte sich Anders vor allem der frühen Kritischen Theorie verbunden und bezeichnete sich selbst immer wieder als Marxist.

Im Rahmen der Tagung soll über rein historisierende, werkgeschichtliche oder vergleichende Zugänge hinaus Anders als ein kritischer, aus unterschiedlichen Denktraditionen schöpfender Theoretiker des Anthropozäns im Zentrum stehen. Es geht – mit Blick auf Anders’ Verbindung zur Kritischen Theorie, zum Judentum und deren wechselseitigen Verflechtungen – um Begriffe, Verständnisse und Konzepte, um Weltdeutungen und -haltungen, die sich im Anschluss an Anders für aktuelle Problemstellungen gewinnen lassen.

Kooperationspartner:

Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Goethe-Universität Frankfurt, Günther-Anders-Forschungsstelle der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Internationale Günther-Anders-Gesellschaft, Institut für Sozialforschung Frankfurt am Main

Organisationsteam:

Prof. Dr. Christian Wiese, Prof. Dr. Stephan Lessenich, Dr. Christian Dries, Martin J. Kudla, M.A., M.A.